Der rote Hahn war bereits das ‚Logo‘ der aufständischen Bauern, die sich im Jahre 1524 gegen die Unterdrückung durch den Adel und die Kirche erhoben. Sie waren der Überzeugung, dass es nach der Bibel keine Unterschiede zwischen dem Edelmann und den Bauern geben dürfe. Ihre Führer waren unter anderem Thomas Müntzer, Götz von Berlichingen und Florian Geyer. Der Aufstand wurde 1925 blutig niedergeschlagen, nicht zuletzt, weil sich Martin Luther gegen die aufständigen Bauern stellte.

Der rote Hahn steht seither auch für das Benennen von Ungerechtigkeit und das entschiedene Handeln gegen Unrecht. In dieser Tradition steht der rote Hahn als bundesweites Logo der ESGn.

Der Hahn hat aber nicht nur eine politische, sondern auch eine geistliche Bedeutung: Bereits in der rabbinischen Tradition wird der Hahn, der mit seinem Schrei den anbrechenden Tag ankündet, also den Wechsel von der Dunkelheit zum Licht, als ein Symbol für Wachsamkeit und aufkeimende Hoffnung verstanden. Er enthält aber auch eine Mahnung, denn er erinnert daran, wie Jesus von Petrus verleugnet wurde, ehe der Hahn dreimal krähte (Lk 22, 54ff).

Auf diesem Hintergrund verstehen die Evangelischen Studierendengemeinden ihr Logo als Aufruf, sich auf dem Boden des dazu ermutigenden Glaubens furchtlos in gesellschaftliche und kirchliche Prozesse einzumischen und Verantwortung zu übernehmen.

Tipp: Weitere Details zur Geschichte des roten ESG-Hahns erfährst du in der Zeitschrift ansätze 6/2008 (Sonderausgabe) der Bundes-ESG.